20.02.2018 Verwaltung, Verbände, Organisationen

Behindertenrat kritisiert Forderung des Deutschen Lehrerverbands

Der Sprecher des Deutschen Behindertenrats (DBR) und Präsident des Sozialverbands Deutschland (SoVD), Adolf Bauer, hat sich zur Debatte über die Zukunft der inklusiven Bildung geäußert.

Zuvor hatte Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbands, in einem Presseinterview gefordert die Inklusion an Regelschulen auszusetzen. Er fürchte, ein gemeinsames Lernen unter gegebenen Umständen könne die Leistungen aller Schülerinnen und Schüler senken. Ein Ausbau der Inklusion sei an die Aufstockung zusätzlicher Finanzmittel geknüpft.

Bauer erklärte dazu: „Die Forderungen des Deutschen Lehrerverbands, Inklusion auszusetzen, sind abwegig. Es muss jetzt darum gehen, inklusive Bildung qualitativ zu verbessern. Auch der Lehrerverband sollte sich mit Vorschlägen an der Inklusionsdebatte beteiligen, damit der notwendige Qualitätsschub endlich erfolgt.“ Der Koalitionsvertrag, so Bauer weiter, könne hierfür einen starken Impuls geben. „Dies gilt insbesondere mit Blick auf das Kooperationsverbot*. Wenn es fällt, dann wäre eine wesentliche Voraussetzung für spürbare Verbesserungen erfüllt. Ein nationaler Bildungsrat mit Beteiligung der Behindertenverbände könnte diese Initiative verstärken.“

Weitere Informationen

*Anmerkung der Redaktion: Das Kooperationsverbot besagt, dass der Bund keinen Einfluss auf die Schulpolitik der Länder ausüben darf. Das betrifft auch die Finanzierung von Bildungsmaßnahmen. Die Länder bestimmen demnach unabhängig über ihr Schulsystem, über Lehrpläne und Methoden. Das Kooperationsverbot ist im Grundgesetz verankert.

(Quelle: Sozialverband Deutschland e. V. (SoVD))


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