30.06.2017 Verwaltung, Verbände, Organisationen

Jahresbilanz 2016 der DGUV: Mehr Berufskrankheiten anerkannt

Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) hat im Juni 2017 ihre Jahresbilanz vorgelegt und darin unter anderem 22 Prozent mehr Anerkennungen bei Berufskrankheiten festgestellt. Einen wesentlichen Anteil daran hat der weiße Hautkrebs durch UV-Strahlung, der seit dem 1. Januar 2015 auf der Berufskrankheitenliste steht.

Der Statistik zufolge registrierten Berufsgenossenschaften und Unfallkassen im Jahr 2016 rund 75.500 Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit (-1,9 Prozent). Die Unfallversicherungsträger haben jedoch über das Jahr mehr Fälle bearbeitet als Anzeigen eingegangen sind: Insgesamt wurden 2016 mehr als 80.000 Feststellungsverfahren abgeschlossen, 5,2 Prozent mehr als im Vorjahr. In rund 40.000 Fällen bestätigte sich der Verdacht auf eine Berufskrankheit. Das ist ein Plus von 7,8 Prozent. In 5.365 Fällen wurde eine neue Rente bewilligt (+6,3 Prozent). In mehr als 20.500 aller Fälle wurde das Vorliegen einer Berufskrankheit anerkannt. Das sind 22,2 Prozent mehr Anerkennungen als im Vorjahr. Einen wesentlichen Anteil an dieser Zunahme hat der weiße Hautkrebs durch UV-Strahlung, der seit dem 1. Januar 2015 auf der Berufskrankheitenliste steht.

2.451 Menschen starben 2016 infolge einer Berufskrankheit. Die Hauptursache waren nach Angaben der DGUV Erkrankungen durch anorganische Stäube, insbesondere Asbest.

Hintergrund:

Verdachtsanzeigen auf eine Berufskrankheit können abgelehnt, anerkannt oder bestätigt werden. Wird eine Berufskrankheit bestätigt, ist zwar die berufliche Verursachung der Erkrankung festgestellt, die besonderen versicherungsrechtlichen Voraussetzungen für die Anerkennung als Berufskrankheit im juristischen Sinne sind jedoch nicht erfüllt. Dabei kann es sich zum Beispiel bei Hauterkrankungen um die Aufgabe der gefährdenden Tätigkeit handeln. Auch bei bestätigten Berufskrankheiten erbringt die Unfallversicherung gegebenenfalls Leistungen zur Prävention oder medizinischen Rehabilitation.

Weitere Informationen:

Vorläufige Unfall- und Berufskrankheitenzahlen 2016 der DGUV

Schaubild "Beruflich verursachte Erkrankungen 2016" 

Berufskrankheiten-Liste, Merkblätter und wissenschaftliche Begründungen

(Quellen: Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung, Bundesministerium für Arbeit und Soziales)


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