11.01.2017 Verwaltung, Verbände, Organisationen

Neuer Forschungs- und Praxisverbund "Inklusive Hochschule und barrierefreies Bayern"

Ein neuer Forschungsverbund will die bisher in Initiativen wie "Inklusive Hochschule" oder "Bayern barrierefrei 2023" angestoßenen Prozesse zusammenführen und wissenschaftlich begleiten. Dazu sollen die praxisorientierte Forschung ausgebaut, neue Lehrformen entwickelt, Netzwerke gebildet und Handlungsempfehlungen ausgesprochen werden. Sechs Partner wirken an dem Verbund mit; der Freistaat unterstützt ihre Vorhaben 2017 mit 500.000 Euro.

Konzipiert wurde der neue Forschungs- und Praxisverbund von den Universitäten Würzburg und Bayreuth sowie der Technischen Hochschule Deggendorf und den Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Ansbach, Landshut und München. Die Koordination liegt bei der Universität Würzburg in einem Team bestehend aus Professor Reinhard Lelgemann, Beauftragter der Universitätsleitung für Studierende mit Behinderung und chronischer Erkrankung, seinem Stellvertreter Dr. Olaf Hoos, Sandra Mölter, Leiterin der Kontakt- und Informationsstelle für Studierende mit Behinderung und chronischer Erkrankung (KIS), und Bernd Mölter, Leiter der Schwerbehindertenvertretung der Universität.

Im Einzelnen sollen folgende Vorhaben in Bayern realisiert werden:

  • Ausbau der praxisorientierten Forschung: Die Universität Würzburg wird die Bedingungen erforschen, unter denen inklusive (Hochschul-) Bildung gelingen kann. An der Hochschule Landshut stehen die Erfahrungen im Mittelpunkt, die gehörlose Menschen im akademischen Betrieb machen. Die Universität Bayreuth befasst sich mit der Zugänglichkeit von Kultureinrichtungen; an der Hochschule Ansbach wird ein barrierefreies multimediales Leitsystem für öffentliche Gebäude entwickelt.
  • Integration in die Lehre bzw. neue Lehrformen: Es werden neue Module für die Bachelor- und Master-Studiengänge der Verbundpartner entwickelt, um bereits Studierende für Fragen der Barrierefreiheit und Inklusion zu sensibilisieren.
  • Netzwerk erweitern: Die bayerischen Beauftragten für Studierende mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen sollen in ihr Netzwerk auch Organisationen von Betroffenen, politische Akteure, einschlägige Landesstellen und Beauftragte, Berufsverbände, örtliche Schwerbehindertenvertretungen, Studentenwerke, Integrationsämter und andere für Inklusion und Barrierefreiheit relevante Partner einbinden. 
  • Wissen transferieren: Vorhandene Angebote zur Beratung und Qualifizierung sollen systematisch aufbereitet werden und auf der Basis von Ergebnissen aus den neuen Forschungs- und Lehrprojekten weiterentwickelt werden. Davon sollen (auch bundesweit) Universitäten, Hochschulen, Schulen und andere Bildungseinrichtungen ebenso profitieren wie Museen, Kinos und weitere Kulturinstitutionen.

(Quellen: Universität Würzburg, Rolling Planet)


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