Dr. med. Hans-Martin Schian

Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, Arbeitsmedizin/Sozialmedizin, Rehabilitationswesen und Physikalische Therapie; Mitbegründer und Ehrenherausgeber des Diskussionsforums

Werdegang

Hans-Martin Schian studierte Humanmedizin an der freien Universität Berlin und an der Universität zu Köln. Als Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Arbeitsmedizin mit Sozialmedizin, Rehabilitationswesen und Physikalischer Therapie hatte er leitende Funkionen in der stationären und ambulanten Rehabilitation sowie in der Arbeitsmedizin inne. Als Gründer des "Runden Tischs Siegen" setzte er sich für die Verbindung von Prävention und Rehabilitation in der Praxis ein. Des weiteren wirkte er als Mitbegründer, Geschäftsführer und Mitglied der wissenschaftlichen Leitung der Ertomis Assessment Method GmbH (1996) und des Instituts für Qualitätssicherung in Prävention und Rehabilitation (Ende 2000 bis 2008). Als Dozent für das Zusatzstudium Arbeitswissenschaft lehrte Dr. Schian in Zürich, Bochum und Hannover. Darüber hinaus  lehrte er an verschiedenen Schulen für Physiotherapie, Ergotherapie und Sozialarbeit. An den Akademien für Arbeits-und Sozialmedizin sowie für das öffentliche Gesundheitswesen war er von 1976 bis 1996 Dozent. Eine vielseitige Vortragstätigkeit begleitete diese Aktivitäten von 1972 bis 2015. Parallel dazu entstanden bis 2014 zahlreiche Veröffentlichungen. 

Themen, Projekte, Herausgeberschaft

  • Bearbeitung von Themen im Bereich der Schnittstellen von Sozialmedizin, Neurologie, Psychiatrie und Arbeitsmedizin, in der Begutachtung, der Integration (dann Teilhabe am Arbeitsleben), Klassifikationssysteme, wie der ICF, speziell der Leistungsbeurteilung durch Assessments, durch angloamerikanische FCE-Systeme (Funktional Capacity Evaluation, 1998 Einführung des Systems "ERGOS"), Entwicklung von computergestützten Erhebungsverfahren mit dem Ziel beruflicher Integration von Menschen mit Behinderungen. Entwicklung des Profilvergleichssytems IMBA inklusive des Grundgerüsts von MELBA (Integration von Menschen mit Behinderung in Arbeit).
     
  • Anwendungsbezogene Forschung im Bereich der beruflichen, betrieblichen Rehabilitation, ab 1981 dann im Rahmen des betrieblichen Eingliederungsmanagements nach § 84 Absatz 2 SGB IX und die Anwendung des internationalen Disability Management-Programms (DMP) sowie seiner Auditierung. 2003 mit der FORD AG Preisträger auf der A+A, Düsseldorf. Koordinator für die deutsche Arbeitsgruppe im Rahmen von HELIOS, dem EU-Programm für Chancengleichheit und Eingliederung von Menschen mit Behinderungen. Mitglied der deutschen Delegation beim Europarat (social partial agreement, vocational rehabilitation, ICIDH and Assessments mit Abschluss durch eine Resolution des Ministerrates) von 1989 bis 1996.
     
  • Bündelung der Themen von Prävention und Rehabilitation mit dem Arbeitsschutz unter Aufnahme europäischer "Employability"-Kriterien der Beschäftigungsfähigkeit unter dem Leitmotiv der Teilhabe am Arbeitsleben. Zugehörige Projekte des IQPR waren: Prävention und Rehabilitation zur Verhinderung von Erwerbsminderung (PRVE), Teilhabe am Arbeitsleben, Gesunde Arbeit.
     
  • Mitwirkung in der Reha-Kommission der Deutschen Rentenversicherung und Mitbegründer des Reha-Kolloquiums sowie Mitglied der rehabilitationswissenschaftlichen Arbeitsgruppe (1991-1995), die den konzeptionellen Rahmen des Förderschwerpunktes "Rehabilitationswissenschaften" erarbeitete, Grundlage der heutigen rehabilitationswissenschaftlichen Forschungsverbünde.
     
  • Mitglied der wissenschaftlichen Arbeitsgruppe von "RehaFutur", danach in der Arbeitsgruppe "Arbeit und Beruf" und weitere Mitwirkung bis 2015 mit dem Ziel der proaktiven Beteiligung der Solidarpartner am Integrations-, Teilhabe- und Präventionsprozess.
     
  • 1972 Gutachten über die Situation von Kindern mit Spina Bifida in Deutschland zusammen mit Kurt-Alphons Jochheim und Klaus Schüle. Außerdem Mitwirkung an der Erarbeitung und Durchführung des Hirnverletztenverfahrens und an den zugehörigen Denkschriften des HVBG (Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften, heute Spitzenverband der gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV).
     
  • 2003 gründeten Prof. Alexander Gagel und Dr. Schian unter dem Dach des IQPR-Projektes PRVE das Diskussionsforum "Prävention und Teilhabe". Sie sind in der Fortsetzung Herausgeber, heute Ehrenherausgeber, des Diskussionsforums Rehabilitations- und Teilhaberecht bzw. www.reha-recht.de sowie der neuen Zeitschrift "Recht und Praxis der Rehabilitation".
     
  • Schian bekleidete Vorstandspositionen in der Deutschen Vereinigung für Rehabilitation (DVfR) sowie im Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte (VDBW). Als Mitglied der DGSMP, des Sachverständigenrates der BAR, der DVfR und des VDBW arbeitet er seit 1972 bis heute an der Anwendung der ICIDH, dann der ICF und deren Weiterentwicklung.
     
  • 2016 wurde Schian für seine langjährige engagierte Mitarbeit in der DVfR und seinen außerordentlichen Beitrag zur Weiterentwicklung des Rehabilitationssystems in Deutschland zum Ehrenmitglied der DVfR ernannt.
     
  • Dr. Schian ist weiterhin beratend tätig.

Links

Publikationsliste im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek (DNB)

Für weitere Informationen, vollständige Literaturliste und Vortragsthemen kontaktieren Sie bitte Dr. Schian.