15.06.2012 D: Konzepte und Politik Hirschberg: Diskussionsbeitrag D11-2012

Krank oder behindert? Die Bedeutung tradierter Begriffssysteme und deren Anwendung für komplexe Syndrome

(Zitiervorschlag: Hirschberg: Krank oder behindert? Die Bedeutung tradierter Begriffssysteme und deren Anwendung für komplexe Syndrome; Forum D, Beitrag D11-2012 unter www.reha-recht.de; 15.06.2012)

Die Autorin diskutiert in diesem Beitrag die Differenzierung des Krankheitsbegriffs und im Weiteren die Unterscheidung von Krankheit und Behinderung durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Beispiel des Aufmerksamkeitsdefizitsyndroms.

Dabei geht die Autorin explizit auf die WHO-Klassifikation von Krankheit und Behinderung ein. Die Autorin zeigt in einem Vergleich, wie das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom hinsichtlich der ICD-10 und ICF einzuordnen ist. Insgesamt betrachtet können Aufmerksamkeitsstörungen per ICD-10 diagnostiziert und mit der ICF gemeinsam klassifiziert werden. Überschneidungspunkte zwischen ICD-10 und ICF gibt es dahingehend, dass sowohl die ICD-10 als auch die ICF auf die gesamte Lebenssituation einer Person abstellt, wobei die ICD-10 allein auf körperliche und biologische Merkmale ausgerichtet ist, während die ICF umfangreichere Klassifizierungsmöglichkeiten bietet. Zur Erweiterung des praktischen Anwendungsbereiches der ICF regt die Autorin schließlich an, diese auch für die Klassifikation von komplexen Syndromen zu nutzen.

Der Beitrag ist eine Zweitveröffentlichung der Originalarbeit „Krank oder behindert? Die Bedeutung tradierter Begriffssysteme und deren Anwendung für komplexe Syndrome“, die in der Zeitschrift „Ethik in der Medizin“ (23: 43–51 [2011]) erschienen ist.


Stichwörter:

Krankheitsbegriff, World Health Organization (WHO, Weltgesundheitsorganisation), Syndrom, ICD-10, Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, Behinderungsklassifikation, Behinderungsbegriff, ICF, Krankheit und Behinderung


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