23.05.2018 Verwaltung, Verbände, Organisationen

AG MedReha legt Gutachten zum Finanzbedarf der medizinischen Rehabilitationseinrichtungen vor

Auf Basis eines aktuellen Gutachtens fordert die Arbeitsgemeinschaft Medizinische Rehabilitation SGB IX (AG MedReha) die Träger der gesetzlichen Krankenversicherung zur Änderung ihrer Vergütungspraxis auf. Das aktuelle Vergütungsniveau liege deutlich unter dem, was notwendig sei, um die strukturellen und qualitativen Vorgaben zu erfüllen.

In der AG MedReha sind Leistungserbringerverbände der medizinischen Rehabilitation vertreten. In ihrem Auftrag hat die aktiva – Beratung im Gesundheitswesen GmbH das aktuelle Gutachten „Was kostet die Rehabilitationsleistung? – Kostenberechnung auf Basis struktureller Anforderungen in der gesetzlichen Krankenversicherung“ erstellt. Dieses geht von den Strukturanforderungen der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation e. V. (BAR) aus, die die Verbände der Krankenkassen mit anderen Rehabilitationsträgern gemeinsam beschlossen haben und die etwa für die Personalausstattung in den Reha-Einrichtungen maßgeblich sind. Auf dieser Basis haben die Gutachter die notwendigen Tagessätze exemplarisch für die medizinische Rehabilitation orthopädischer (164 EUR pro Belegungstag), kardiologischer (157 EUR) und geriatrischer Patienten (265 EUR) berechnet.

Laut AG MedReha lägen die heute im Markt realisierbaren Vergütungssätze im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung bis zu 30 Prozent unter den im Gutachten ermittelten Werten. Die Rehabilitationseinrichtungen befänden sich in einer chronischen Unterfinanzierung. Die bisherige Vergütungspolitik riskiere den Abbau notwendiger Angebotsstrukturen (Klinikschließungen, weniger Rehabilitationsplätze). Die Arbeitsgemeinschaft fordert daher eine zügige Anpassung der Vergütungssätze in der Rehabilitation, um die notwendige Versorgungsstruktur langfristig und in der geforderten Qualität zu sichern.

Angesichts der wachsenden Anzahl älterer Menschen würde die medizinische Rehabilitation im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung deutlich an Bedeutung gewinnen, beispielsweise im Bereich „Reha vor Pflege“ bzw. bei der sachgerechten Anschlussversorgung bei immer kürzeren Krankenhausverweildauern.

Weitere Informationen sind auf der Homepage der AG MedReha zu finden: www.agmedreha.de

(Quelle: AG MedReha)


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