28.09.2017 Politik

Bundesfamilienministerium veröffentlicht Kurzgutachten zur Situation geflüchteter Familien

Der Wissenschaftliche Beirat für Familienfragen hat ein Kurzgutachten veröffentlicht, das die Situation von Familien untersucht, die aus Kriegsgebieten geflüchtet sind. Das Gutachten unterstreicht, dass es Hilfen und Unterstützungsangebote braucht, um die psychosoziale Auswirkung kriegsbedingter Traumata zu verringern.

Der Wissenschaftliche Beirat für Familienfragen berät das Bundesfamilienministerium unabhängig und ehrenamtlich in allen Fragen der Familienforschung und Familienpolitik. In dem Kurzgutachten "Aus Kriegsgebieten geflüchtete Familien und ihre Kinder: Entwicklungsrisiken, Behandlungsangebote, Versorgungsdefizite" steht die besondere Situation von nach Deutschland geflüchteten Familien mit traumatisierten Familienmitgliedern im Fokus.

Der Beirat nennt u.a. folgende Aspekte in seinen Empfehlungen:

  • Frühe Beratung, Hilfen und Unterstützungsangebote für Eltern, um psychosoziale Risiken durch Traumatisierung zu verringern. Insbesondere die Kompetenz der Eltern in Erziehungsfragen sei dafür wichtig.
  • Eine familienfreundliche Unterbringung trage wesentlich zum Wohlbefinden und zur psychischen Stabilisierung bei.
  • Der frühe Zugang zu Sprach- und Bildungsangeboten für Kinder und Eltern sei dem Gutachten zufolge eine wichtige Voraussetzung für soziale Teilhabe.
  • Personen, die beruflich oder ehrenamtlich mit geflüchteten Familien zu tun haben, benötigten genauere Informationen, wie sie mit traumatisierten Personen, insbesondere Kindern, angemessen umgehen können.

Auch der Bereich Gesundheit trage zur sozialen Teilhabe bei: Um eine gute Entwicklung und das Wohlergehen von Kindern und Jugendlichen zu sichern, fordert der Beirat, dass diese einen umfassenden Zugang zur Gesundheitsversorgung erhalten – unabhängig von ihrem aufenthaltsrechtlichen Status.

Weitere Details:

"Aus Kriegsgebieten geflüchtete Familien und ihre Kinder: Entwicklungsrisiken, Behandlungsangebote, Versorgungsdefizite" (Kurzgutachten vom 25.09.2017)

Wissenschaftlicher Beirat für Familienfragen

(Quelle: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend)


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