06.09.2019 Verwaltung, Verbände, Organisationen

Bundesnetzwerk der Frauenbeauftragten gegründet

Frauenbeauftragte aus Werkstätten für Menschen mit Behinderungen und Einrichtungen der Behindertenhilfe haben am 4. September 2019 in Berlin ein bundesweites Netzwerk gegründet. Über den neuen Verein „Frauen.Stark.Machen." wollen sie sich zukünftig besser vernetzen und austauschen, um Frauen mit Behinderungen zu stärken und zu schützen.

Frauenbeauftragte vertreten die Interessen der weiblichen Beschäftigten, stärken und ermutigen die Frauen und sind nicht zuletzt Ansprechpartnerinnen beim Thema Gewalt. Bundesfrauenministerin Dr. Franziska Giffey besuchte gemeinsam mit dem Behindertenbeauftragten der Bundesregierung, Jürgen Dusel, die Gründungsversammlung des Netzwerks der Frauenbeauftragten am 5. September in Berlin und sagte dort: „Frauen mit Beeinträchtigungen sind besonders gefährdet, Opfer von Diskriminierung und Gewalt zu werden. Sie brauchen starke Frauen, die ihnen zur Seite stehen. Deshalb ist es gut und wichtig, dass es Frauenbeauftragte gibt, die sich in Einrichtungen und Werkstätten für Frauen stark machen, sie stärken und unterstützen.“

Fast 700 Werkstätten für Menschen mit Beeinträchtigungen gibt es in Deutschland. Dort arbeiten nach Angaben des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend mehr als 135.000 Frauen. Nach der Novellierung der Werkstätten-Mitwirkungsverordnung zum 1. Januar 2017 muss jede Einrichtung eine Frauenbeauftragte haben. Der Austausch der Frauenbeauftragten untereinander ermöglicht einen Wissens- und Erfahrungstransfer und hat das Potenzial sie in ihrer Aufgabe wesentlich zu stärken.

Von den ersten Schulungen bis zur Selbstvertretung

Der Gründung des Bundesnetzwerks war das Modellprojekt „Ein Bundes-Netzwerk für Frauen-Beauftragte in Einrichtungen" vorausgegangen. Es startete im Oktober 2016 und wurde vom Bundesfrauenministerium gefördert und von Weibernetz e. V. durchgeführt. Mit der Gründungsversammlung und der Wahl der Sprecherinnen des Netzwerks fand das Projekt jetzt seinen Abschluss. Projektkoordinatorin Ricarda Kluge und ihr Team freut, dass es nun eine eigene Selbstvertretungsorganisation für Frauenbeauftragte in Einrichtungen gibt: „Daran hätten wir vor 11 Jahren, als wir die ersten Schulungen für Frauenbeauftragte erprobt haben, nicht geglaubt.“

(Quelle: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; kobinet-Nachrichten)


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