10.10.2018 Verwaltung, Verbände, Organisationen

DGB fordert Reha-Vermittler in allen Jobcentern

Behinderte Arbeitslose erhalten in Jobcentern zu wenig Hilfe bei der Arbeitssuche – zu diesem Ergebnis kommt ein interner Bericht der Bundesagentur für Arbeit (BA). DGB-Vorstand Annelie Buntenbach findet den Befund „bedrückend“ und fordert spezielle Reha-Vermittlerinnen und -Vermittler in allen Jobcentern.

Verschiedene Medien haben kürzlich über Ergebnisse einer internen Prüfung der Arbeit von Jobcentern in Berlin-Mitte, Unna, Mannheim und Lübeck berichtet. Darin heißt es, dass die Betroffenen oft nicht die „individuell erforderliche Hilfe“ erhalten, die Kommunikation „in nahezu allen Fällen unzureichend“ und die Abstände zwischen den Gesprächen zu lang seien. Laut dem Prüfbericht der BA sei bei vielen Beschäftigten der Jobcenter „das Fachwissen oder das Bewusstsein für die besonderen Belange der behinderten Kunden nicht vorhanden“. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales strebe nun Änderungen an.

Anneliese Buntenbach vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) sagte: „Ob Reha-Bedarf besteht und welche Qualität eine Reha-Maßnahme hat, darf nicht länger davon abhängen, welcher Leistungsträger zuständig ist." Bislang hätten Arbeitslose im Hartz-IV-System nur sehr schlechte Chancen auf Maßnahmen der beruflichen Rehabilitation.

Buntenbach forderte spezielle Reha-Vermittlerinnen und -Vermittler, die ausreichend Expertise und Zeit haben, sich um die Betroffenen zu kümmern. Das Erkennen von Reha-Bedarf, die Zusammenarbeit mit anderen Reha-Trägern sowie die Wiedereingliederung von Menschen mit Behinderung seien arbeits- und zeitaufwändige Prozesse, die intensiver Begleitung bedürften. Kleinere Jobcenter sollten zudem ein zusätzliches Reha-Budget bekommen, damit sie ausreichende Mittel zur Verfügung haben.

Weitere Informationen:

Zeit-Online.de: Jobcenter helfen Behinderten und Kranken zu wenig

DGB.de: Jobcenter: Zu wenig Hilfe für behinderte Arbeitslose

(Quellen: Zeit Online, DGB, Rollingplanet)


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