18.08.2021 Daten, Fakten, Statistiken

ErfolgInklusiv: Forschungsprojekt zum Studienerfolg bei Krankheit und Behinderung

Wieso brechen Studierende mit Behinderung oder chronischen Krankheiten ihr Studium häufiger ab als Studierende ohne Behinderung? Welche Präventionsmaßnahmen greifen bereits? Und welche weiteren Maßnahmen und Nachteilsausgleiche könnten helfen? Diesen Fragen widmet sich „ErfolgInklusiv“, eine neue Studie der Universität Kassel, die im Verbund verschiedener Fachgebiete entsteht. Sie wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

„Fast 11 Prozent der Studierenden an deutschen Hochschulen sind von einer oder mehreren Formen gesundheitlicher Beeinträchtigung betroffen. Im internationalen Vergleich hat gerade Deutschland ein Problem mit Studienabbrüchen. Obwohl großes Interesse daran besteht, Studienabbrüche zu verhindern, herrscht über Studienabbrüche im Zusammenhang mit Gesundheit noch eine Lücke in der Forschung,“, erklärt Prof. Dr. Alfons Hollederer, Professor für Theorie und Empirie des Gesundheitswesens an der Universität Kassel. Diese Lücke soll das neue Forschungsprojekt „ErfolgInklusiv – Studienerfolg bei Krankheit und Behinderung durch Nachteilsausgleich, Beratung, Gesundheitsförderung und Inklusion“ schließen, das in der BMBF-Förderlinie „Studienerfolg und Studienabbruch“ der Wissenschafts- und Hochschulforschung (WIHO) gefördert wird.

Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchen dabei am Beispiel der Universität Kassel die Wirksamkeit des Nachteilsausgleichs bei Prüfungen, von psychosozialer Beratung, Gesundheitsförderung, behinderungsbezogenen Sozialleistungen und sozialen Netzwerken von Studierenden auf den Studienerfolg von Studierenden mit chronischer Krankheit und Behinderung. Für die Studie sollen Ende des Wintersemesters 2021/2022 alle knapp 25.000 Studierenden der Universität Kassel befragt werden. Eine zweite Befragung ist zu einem späteren Messzeitpunkt geplant. Parallel dazu läuft drei Jahre lang eine rechtssoziologische Analyse.

Präventionspotenzial finden und entfalten

Durch die Forschungsergebnisse sollen hilfreiche Instrumente für die Studierenden abgeleitet werden, die Lehrende zielführend einsetzen können. Die Studie soll somit auch für die Herausforderungen der Studierenden mit Behinderung sensibilisieren.

Prof. Dr. Alfons Hollederer wird an seinem Fachgebiet die quantitativ empirische Befragung übernehmen. Dr. Shweta Mishra vom International Centre for Higher Education Research Kassel konzentriert sich auf die qualitative Analyse der Befragung und international vergleichende Aspekte. Prof. Dr. Felix Welti vom Fachgebiet Sozial- und Gesundheitsrecht, Recht der Rehabilitation und Behinderung übernimmt die Recherche und Analyse des deutschen und hessischen Rechts für Studierende mit Behinderung und seiner Umsetzung. Die UN-Behindertenrechtskonvention hat hier in den letzten Jahren neue Impulse gesetzt. Welti ist als Beauftragter der Universität Kassel für Studium und Behinderung und Beiratsmitglied der Informationsstelle Behinderung und Studium beim Deutschen Studentenwerk auch praktisch mit der Arbeit für ein barrierefreies Studium befasst.

Eine Kurzpräsentation des Projektes ist unter folgendem Link abrufbar: WiHo Kurzpräsentationen

Fachgebiet Gesundheitswesen der Universität Kassel

(Quelle: Universität Kassel)


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