25.11.2021 Verwaltung, Verbände, Organisationen

Länderabfrage 2021 zur Berufsorientierung von Schülerinnen und Schülern mit Förderbedarf

Nicht in allen Bundesländern ist die Berufsorientierung der Initiative Inklusion nach der Modellphase so fortgeführt worden, wie vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) angelegt. Die Länderabfrage 2021 der Bundesarbeitsgemeinschaft für Unterstützte Beschäftigung (BAG UB) ergibt ein sehr heterogenes Bild.

Die Initiative Inklusion war von 2011 bis 2018 ein bundesweites Programm für mehr Ausbildung und Beschäftigung von schwerbehinderten Menschen. Dabei wurde die Berufsorientierung schwerbehinderter Schülerinnen und Schüler, insbesondere mit sonderpädagogischem Förderbedarf, durch das BMAS aus Mitteln des Ausgleichsfonds  gefördert. Die dauerhafte Finanzierung sollte im Anschluss je zur Hälfte durch die Bundesagentur für Arbeit und durch die Länder erfolgen. Dazu sollten die Länder die Möglichkeit schaffen, ihren Kostenanteil in den Haushalten bereitzustellen.

Nach einer ersten Länderabfrage 2016 hat die BAG UB im Dezember 2020 erneut nach­gefragt, ob und wie die Umsetzung von Maßnahmen zur beruflichen Orientierung gelingt. In der Zusammenfassung der Ergebnisse beschreibt die BAG UB nun ein sehr heterogenes Bild. Nicht in allen Ländern sei die Berufsorientierung als Fortführung der Initiative Inklusion und – wie vom BMAS als Ergebnis der Modellphase angelegt – weiterbetrieben worden. Nicht überall seien die Integrationsfachdienste (IFD) einbezogen, wodurch die langfristige Sicherung von Beschäftigung gefährdet sei. In manchen Ländern sei noch unklar, ob und wie es weitergehe.

„Oftmals haben sich die Förderbedingungen gegenüber der Modellphase verschlechtert, so dass davon auszugehen ist, dass dort nicht mehr jener Personenkreis mit besonderem Unterstützungsbedarf, der im Leistungsspektrum zwischen WfbM und allgemeinem Arbeitsmarkt liegt, erreicht wird. Die Bundesagentur für Arbeit hat sich teilweise aus der Finanzierung zurückgezogen bzw. sich auf andere Personengruppen konzentriert oder eine Ausschreibung der Leistung durchgeführt.“

Durch letzteres bestehe die Gefahr einer „Minderqualität des Angebots“, wie auch bei anderen Ausschreibungen festzustellen sei. Auch die Finanzierung der Integrationsämter (Länder) habe sich teilweise verschoben und verschlechtert, teilweise hätten sie jedoch den Anteil der Agentur für Arbeit übernommen. Positiv hervorzuheben sei, dass in manchen Ländern die Kultusministerien fachlich bzw. finanziell beteiligt sind.

Save-the-date: Die BAG UB plant für den 19. Mai 2022 eine Forumsveranstaltung zur Länderabfrage 2021 und zur Situation im Übergang Schule-Beruf mit allen wichtigen Akteuren und Entscheidungsträgern.

Die Ergebnisse der Länderabfrage sind unter folgendem Link abrufbar: Berufsorientierung Schuljahr 2020/21

(Quelle: BAG UB)


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