21.03.2012 Verwaltung, Verbände, Organisationen

Lebenshilfe sieht dringenden Bedarf für Neuausrichtung der Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche mit und ohne Förderbedarf

Die Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung nimmt Stellung zu den Empfehlungen "Inklusive Bildung von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen in Schulen" der Kultusministerkonferenz (KMK) vom 20.10.2011.

In der Zusammenfassung wird konstatiert, "dass die KMK-Empfehlungen von 2011 großen Wert darauf legen, dass bei allen Entwicklungen des bundesdeutschen Bildungswesens in Richtung Inklusion die Lernchancen und Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen mit unterschiedlichen sonderpädagogischen Förderbedürfnissen beachtet und gesichert werden."

Das besondere Augenmerk läge darauf, diese Kompetenz sicherzustellen und weiterzuentwickeln und den Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf auch in inklusiven Settings zugänglich zu machen. Dies sei hoch zu bewerten und entspreche der Intention von Artikel 24 der Behindertenrechtskonvention, geeignete Maßnahmen für eine qualitativ hochwertige Bildung und adäquate Unterstützung aller Kinder zu ergreifen.

Die Kritik der Lebenshilfe liegt bei folgenden Punkten der Empfehlungen:

  • Die Empfehlungen reflektieren kaum die Verpflichtung, ein inklusives Bildungssystem zu entwickeln, das allen Kindern gerecht werden kann.
  • Es würde nur danach gefragt, wie (einige) Kinder mit Behinderungen in Allgemeine Schulen aufgenommen werden können, aber nicht, wie alle Schulen in die Lage versetzt werden können, alle Kinder in ihrem Einzugsbereich aufzunehmen.
  • Die Verpflichtung der Behindertenrechtskonvention auf die Entwicklung eines wirklich inklusiven Bildungswesens müsse eingelöst und ein vorbehaltloses Zugangsrecht für alle Menschen sichergestellt werden.
  • Dringend notwendig sei eine offensive Werbung für inklusive Bildung in der Gesellschaft (Art. 8 UN-BRK) und bei allen schulischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (Art. 24, 4). Dieses fehle in den Empfehlungen.

Die Lebenshilfe als Eltern- und Fachverband schlägt weitere Maßnahmen zur Entwicklung inklusiver Bildung in Deutschland vor und bekräftigt, dass sie zur Einbringung ihrer Kompetenzen bereit sei.

Direktdownload der Stellungnahme der Bundesvereinigung Lebenshilfe zu den KMK-Empfehlungen zu inklusiver Bildung (PDF).

(Quelle: Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung e. V.)

 


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