22.06.2022 Daten, Fakten, Statistiken

Repräsentativbefragung zur Teilhabe von Menschen mit Behinderungen – Abschlussbericht

Die „Repräsentativbefragung zur Teilhabe von Menschen mit Behinderungen" untersucht die Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen in zentralen Lebensbereichen. Grundlage für die Erhebung war eine repräsentative Bevölkerungsstichprobe von 22.000 Personen ab 16 Jahren mit und ohne Beeinträchtigungen, die in Privathaushalten, besonderen Wohnformen für Menschen mit Behinderungen oder Senioreneinrichtungen leben.

Die Studie wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) zwischen 2017 und 2021 durchgeführt. Auftragnehmer war das Sozialforschungsinstitut infas (Institut für angewandte Sozialforschung, Bonn) in Kooperation mit

  • Prof. Dr. Markus Schäfers (Professur für Rehabilitation und Teilhabe im Sozialraumbezug) sowie Viviane Schachler von der Hochschule Fulda;
  • Prof Dr. Heike Solga (Direktorin der Abteilung „Ausbildung und Arbeitsmarkt“) sowie Prof. Dr. Jan Paul Heisig (Leiter der Forschungsgruppe „Gesundheit und soziale Ungleichheit“), beide am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB);
  • Prof. Dr. Rainer Schnell von der Universität Duisburg-Essen.  

Einen großen Fortschritt für die Teilhabeforschung sieht das BMAS in der systematischen Einbeziehung von Personenkreisen, die aufgrund ihrer Beeinträchtigungen oder ihrer Wohnform in aller Regel nur selten durch Befragungen erreicht werden. Statistiken berücksichtigen meist eng eingegrenzte Gruppen beeinträchtigter Menschen. Personen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen, die nicht oder nicht mehr leistungsberechtigt sind, werden dagegen nicht erfasst. Ein maßgebliches Kriterium der Vorgehensweise war deshalb, dass möglichst alle Gruppen von Menschen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen einbezogen werden sollten. Die Teilhabebefragung umfasste auch Personen mit chronischen Erkrankungen oder gesundheitlichen Einschränkungen, sofern diese voraussichtlich länger als sechs Monate andauern.

Ziel war es, belastbare Aussagen über die Lebenslagen von Menschen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen zu treffen und verbleibende Inklusionshürden zu identifizieren. Auf dieser Grundlage stellt der Bericht zentrale Ergebnisse der umfangreichen Befragung vor. So fühlen sich Personen mit selbsteingeschätzter Behinderung vergleichsweise weniger gesellschaftlich dazugehörig als nicht beeinträchtigte oder beeinträchtigte Personen. Menschen mit Beeinträchtigungen und insbesondere Personen mit selbsteingeschätzter Behinderung realisieren der Befragung zufolge seltener höhere Bruttoerwerbseinkommen und häufiger sehr niedrige Bruttoerwerbseinkommen. Das wirkt sich auch auf das verfügbare monatliche Haushaltsnettoeinkommen und das vorhandene Vermögen aus, die Möglichkeit des Sparens, die Bildung von Rücklagen und die Aufnahme von Schulden. Untersucht wurden auch die Bereiche Bildung und Arbeit; Wohnen, Selbstversorgung und häusliches Leben; Mobilität und Kommunikation; Teilhabe an der Freizeit und Kultur; soziale Einbindung und Selbstbestimmung; politische Teilhabe sowie Gesundheit und Gesundheitsversorgung.

Zum Abschlussbericht Repräsentativbefragung zur Teilhabe von Menschen mit Behinderungen

(Quelle: Bundesministerium für Arbeit und Soziales)


Kommentare (0)

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben

Mit * gekennzeichnete Felder müssen ausgefüllt werden.