27.02.2025 Daten, Fakten, Statistiken

Welche Unterstützung benötigen Menschen mit psychischen Erkrankungen für ihre berufliche Rehabilitation?

Psychische Erkrankungen erhöhen das Risiko, arbeitslos und frühverrentet zu werden. Daher ist es wichtig, Betroffene bei der beruflichen (Wieder-)Eingliederung zu unterstützen. Eine qualitative Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit zeigt, dass die Bedingungen dafür sehr komplex sind. Ein gutes Vertrauensverhältnis zwischen Rehabilitanden und betreuenden Fachkräften sowie ausreichend Zeit sind wichtige Faktoren.

Für die IAB-Studie haben Angela Rauch, Nancy Reims und Silke Tophoven die Daten zweier qualitativer IAB-Forschungsprojekte mit Blick auf die Perspektive der Leistungserbringer und die Perspektive der Rehabilitandinnen und Rehabilitanden analysiert.

Die wichtigsten Ergebnisse stellt das Magazin IAB-Forum kurz folgendermaßen dar:

  • Für eine erfolgreiche berufliche Rehabilitation ist Zeit der entscheidende Faktor, um Raum für Diagnostik und Berufsorientierung, aber auch für krankheitsbedingte Unterbrechungen zu geben.
  • Eine nahtlose Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure ist notwendig, damit die Schnittstellen nicht zu Verzögerungen im Prozessverlauf führen.
  • Der Individualität der Geförderten und ihren Bedarfen muss mit flexiblen Lösungen Rechnung getragen werden.
  • Die Fachkräfte benötigen mehr und kontinuierliche Schulungen zur Erkennung von psychischen Problemen und zum Umgang mit psychisch Erkrankten.
  • Zur Unterstützung der Arbeitgeber und der Geförderten sollte eine Nachsorge fallabhängig auch länger als sechs Monate möglich sein.

Die Studie „Welche Unterstützung benötigen Menschen mit psychischen Erkrankungen für ihre berufliche Rehabilitation?“ ist auf der Seite des IAB-Forums abrufbar: Zur Studie.

(Quelle: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung)


Kommentare (1)

  1. Friedmut Dreher
    Friedmut Dreher 14.03.2025
    Guten Tag , alles bekannte Fakten, nichts, aber auch gar nichts, wird von den div. Kostenträgern zeitnah umgesetzt !!! Warum nur? Das würde von Interesse sein! Mehr Unterstützung und Begleitung bei der Antragstellung usw. der Betroffenen. Gute Beratung gibt es bei den Kostenträgern leider nicht und wo sind diese Studien zu finden, die einen konkreten Verlauf von der Antragstellung bis? zum Bescheid und die Umsetzung (!!!) dokumentieren? Keine Zusammenarbeit untereinander der Kostenträger, keine Ausbildung der Sachbearbeiter für diesen Personenkreis! Wer bespricht das Bekannte (Studien) an Fakten mit den Verantwortlichen, die die Umsetzung verweigern! Oder? ...habe ich da eine falsche Sicht der Dinge? Friedmut Dreher

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