Die UN-BRK in Deutschland und in Österreich


Grün geschriebene Wörter sind schwere Wörter.

Die Wörter werden am Text·ende erklärt.


Worum geht es?

In der Stadt Innsbruck in Österreich haben sich Fach·leute getroffen.

Der Name von dem Treffen war:

Die Umsetzung der UN-Behinderten·rechts·konvention
in Österreich und Deutschland.

           

Bei dem Treffen waren auch Menschen mit Behinderungen.

Und Leute von der Regierung.

Alle haben über die
UN-Behinderten·rechts·konvention beraten.

Die Abkürzung heißt: UN-BRK.

Wie geht das mit der UN-BRK in Deutschland?

Valentin Aichele hat lange beim Deutschen Institut für Menschen·rechte gearbeitet.

Diese Stelle passt auf:

Die Rechte für Menschen mit Behinderungen
in Deutschland sollen eingehalten werden.

Valentin Aichele hat erzählt:

Bei dem Staaten·prüf·verfahren von Deutschland mit der UN werden viele Dinge besprochen.

Viele Gedanken werden ausgetauscht.

Wichtig dabei ist:

Vertreter von Menschen mit Behinderungen machen dabei mit.

Dann kann die UN viele Änderungen empfehlen.

Mit dem nächsten Staaten·prüf·verfahren geht es weiter:

Deutschland berichtet und die UN macht dazu Bemerkungen.

So gibt es Veränderungen für die Menschen·rechte.

So werden die Rechte von Menschen mit Behinderungen jedes Mal besser.

Jürgen Dusel: Menschen mit Handicap sind wichtig.

Jürgen Dusel sieht sich neue Gesetze genau an.

Im Auftrag von der Regierung in Deutschland.

Denn ein neues Gesetz muss auch für die Gleich·stellung von Menschen mit Behinderungen gemacht sein.

Es soll in Deutschland für alle Menschen gleiche Lebens·bedingungen geben.

Wie ist das mit Gesetzen zur Arbeit?

Jede Firma soll Menschen mit Behinderungen einstellen.

Tut eine Firma das nicht:

Dann muss die Firma als Ausgleich Geld bezahlen.

Wenn die Firma viel Geld als Ausgleich abgeben muss:

Dann wird sie eher Menschen mit Behinderungen einstellen.

So können mehr Menschen mit Behinderungen normale Arbeits·plätze bekommen.

Wie ist das bei Gesetzen zum Wohnen?

Deutschland braucht neue Wohnungen.

Am besten ist es, wenn alle neuen Wohnungen barriere·frei gebaut werden.

Also ohne Hindernis für Menschen mit Behinderungen.

Dann können alle Menschen überall wohnen.

Der VdK setzt sich für Gerechtigkeit ein.

Verena Bentele vom Sozial·verband VdK berichtet aus Deutschland:

Bisher durften nicht alle Menschen in Deutschland die Regierung wählen.

Darf man die Regierung wählen, wenn man einen Betreuer hat?

Betreuer erledigen viele wichtige Dinge für Menschen mit Behinderungen.

Beim Arzt oder bei der Bank.

Manche Betreuer sind für alle Aufgaben zuständig.

Wenn ein Mensch einen Betreuer für alle Aufgaben hatte:

Dann durfte dieser Mensch bisher nicht wählen.

Steht das so im Wahl·recht?

Viele Menschen haben über das Wahl·recht miteinander gesprochen.

Und das wichtigste Gericht von Deutschland hat gesagt:

Jeder darf wählen!

Das ist passiert, weil es die Regeln von der UN gibt.

Damit das Wahl·recht für alle Menschen gilt.

Und was ist, wenn die Regierung neue Gesetze plant?

Vertreter von Menschen mit Behinderungen sagen manchmal: Einspruch!

Das Gesetz ist nicht gut für Menschen mit Behinderungen!

So ein Einspruch muss manchmal sehr schnell gehen.

Die Vertreter von Menschen mit Behinderungen haben oft zu wenig Zeit, Einspruch zu sagen.

Deshalb kommt ein Einspruch oft zu spät.

Dadurch wird die Gleich·stellung von Menschen mit Behinderungen verletzt.

Und was ist mit der Barriere·freiheit?

Ämter in Deutschland müssen barriere·frei sein.

Das heisst, Ämter müssen ohne Hindernis sein.

In den Gebäuden und bei Behörden-Briefen.

Das wird in einem Gesetz geregelt.

Und wenn das Gesetz nicht eingehalten wird?

Dann können sich Menschen mit Behinderungen bei einer Schlichtungs·stelle beschweren.

Für Verena Bentele ist das ein wichtiger Schritt, damit Menschen mit Behinderungen beteiligt werden.

Die Schlichtungs·stelle hilft Menschen mit Behinderungen.

Verena Bentele sagt:

Der VdK und andere Verbände sind wichtig, um Politikern zu sagen:

  • Welche Probleme haben Menschen mit Behinderungen?
  • Und wie leben Menschen mit Behinderungen wirklich?

Dann werden Menschen mit Behinderungen viel mehr beachtet.

Wie geht das mit der UN-BRK im Land Österreich?

Max Rubisch berichtet von der Regierung von Österreich.

Die UN fand eine ganze Menge Dinge in Österreich nicht so gut gemacht.

Die UN findet:

Die Gleich·stellung ist in Österreich noch nicht gut geregelt.

Österreich muss für Menschen mit Behinderungen barriere·frei werden.

In der Schule.

Oder bei der Arbeit.

Warum ist das in Österreich noch nicht so gut?

Ein Beispiel:

Lange Zeit haben die Menschen gefragt:

Was stimmt mit dem Rolli·fahrer nicht?

Dass der Rolli·fahrer die Treppe nicht hochkommt?

Die UN sagt:

Die Treppe ist das Problem.

Nicht die Behinderung von dem Rolli·fahrer.

Die Treppe kann man verändern.

In Österreich hat man jetzt erkannt:

Eine Behinderung wird erst schlimm durch Hindernisse.

Eine Treppe ist ein solches Hindernis.

Aber auch eine schlechte Meinung über Menschen mit Behinderungen ist ein Hindernis.

Die Menschen in Österreich müssen genauer wissen, was Menschen mit Behinderungen behindert.

Dann gibt es weniger Vorurteile.

Und Hindernisse können leichter abgebaut werden.

Wer ist in Österreich für die Gesetze zuständig?

Manchmal ist das nicht ganz klar:

Sind die kleinen Regierungen von Österreich zuständig?

Oder die große Regierung von ganz Österreich?

Die UN sagt dazu:

Die große Regierung und die kleinen Regierungen sollen sich einigen.

Und ein Gesetz machen für die Gleich·stellung von Menschen mit Behinderungen.

Dieses Gesetz gilt dann am besten überall in ganz Österreich.

Wie wohnen Menschen mit Behinderungen in Österreich?

Volker Schönwiese und Petra Flieger sind nicht von der Regierung.

Diese beiden berichten:

In Österreich wohnen immer mehr

Menschen mit Behinderungen in Wohn·heimen.

Es werden weiter neue Wohn·heime gebaut.

Das bedeutet:

Menschen mit Behinderungen wohnen in Österreich in Wohn·heimen.

Menschen ohne Behinderung können überall wohnen.

Das soll so nicht sein.

In der UN-BRK steht:

Menschen mit Behinderungen sollen wie alle anderen Menschen wohnen können.

Auch alleine.

Die UN muss wissen:

Wie wohnen Menschen mit Behinderungen?

Deshalb müssen betroffene Menschen an die UN berichten.

Nicht nur die Regierungen.

Denn betroffene Menschen wissen besser über ihr eigenes Leben Bescheid.

Die Prüfung der UN für die Behinderten·rechts·konvention ist wichtig.

Vertreter von Menschen mit Behinderungen haben viel dazu zu sagen.

Und müssen deshalb dabei sein.

So wird das Menschen·recht in Deutschland und in Österreich ständig besser.


Erklärungen

Barriere·freiheit
Barriere ist ein anderes Wort für Hindernis.

Barriere·frei ist, wenn alle Menschen etwas benutzen können.

Zum Beispiel eine Internet·seite.

Oder einen Eingang zu einem Haus.

Deutsches Institut für Menschen·rechte
Das Deutsche Institut für Menschen·rechte passt auf,
dass Deutschland die Menschen·rechte fördert und einhält.

Einspruch
Mit einem Einspruch gibt man ein Zeichen:

Ich bin damit nicht einverstanden!

Gleich·stellung
Alle Menschen haben die gleichen Rechte.

Und sollen gleich behandelt werden.

Menschen mit Behinderung und Menschen ohne Behinderung.

Hindernis
Ein Hindernis kann Menschen behindern.

Zum Beispiel eine steile Treppe.

Oder schwere Sprache.

Lebens·bedingungen
Alle Menschen sollen gleiche Möglichkeiten haben.

Zum Beispiel:

Alle Menschen sollen sich ihren Arbeits·platz aussuchen können.

Und ihre Wohnung.

Menschen·rechte
Die Menschen·rechte wurden von Menschen aus der ganzen Welt gemacht.

Die Rechte sind dazu da, dass alle Menschen gut zusammenleben können.

Und alle Menschen sollen gleich behandeln werden.

Normale Arbeits·plätze
Normale Arbeits·plätze sind Arbeits·plätze außerhalb
von einer Werkstatt für behinderte Menschen.

Schlichtungs·stelle
Eine Schlichtungs·stelle hilft, eine Lösung zu finden.

Schlichten heißt:

Machen, dass sich Leute wieder vertragen.

Sozial·verband VdK
Der Sozial·verband VdK bietet vielen Menschen Beratung.

Und kümmert sich um Menschen, die sonst nicht gehört werden.

Der Sozial·verband VdK kümmert sich auch um Menschen mit Behinderungen.

Staaten·prüf·verfahren
Bei einem Staaten·prüf·verfahren fragt die UN die Länder:

Haltet Ihr die Regeln von der UN ein?

Das Staaten·prüf·verfahren bedeutet auch:

die UN stellt in allen Ländern die gleichen Fragen.

UN
Fast alle Länder der Welt haben sich zusammen·getan.

Fast alle Länder der Welt sind die Vereinten Nationen.

Auf Englisch heißt das: United Nations.

Das spricht man Junaited Näischens aus.

Die Abkürzung heißt: UN.

UN-Behinderten·rechts·konvention, UN-BRK

Die UN beschließen Regeln.

Man sagt zu diesen Regeln: Konventionen.

Das spricht man: Konwenzionen.

Es gibt auch die UN-Behinderten·rechts·konvention.

Die Abkürzung heißt: UN-BRK.

Darin steht:

Alle Menschen haben die gleichen Rechte:

  • beim Wohnen
  • beim Lernen
  • beim Arbeiten
  • und auch sonst überall.

Wahl·recht
Jeder Erwachsene darf mitbestimmen,
welche Politiker in Deutschland entscheiden.


Dieser Text wurde erstellt und übertragen von Till Weber und Henning Niebuhr.
Einfach.darüber.reden. Büro für Leichte Sprache
info@einfach-darueber-reden.de

Der Text wurde geprüft von Mitarbeitenden der WfbM Ahrensburg.


Im Original heißt der Text:

Die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in Österreich und Deutschland auf dem Prüfstand – Die Staatenberichtsprüfung nach Art. 34 UN-BRK aus verschiedenen Perspektiven

Der Bericht ist von Michael Beyerlein (LL.M.) von der Universität Kassel.
Michael Beyerlein berichtet von verschiedenen Beiträgen von dem Treffen in Innsbruck.


Die Bilder sind von der © Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., 
Illustrator: Stefan Albers, Atelier Fleetinsel, 2013.

Die Flagge von der UN: Diese Bild-Datei ist aus der Open Clip Art Library. Diese Datei ist zur öffentlichen Nutzung frei gegeben.


 

 

 

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