13.07.2023 Corona

Eine interdisziplinär ausgerichtete Rehabilitation erhöht die Chancen, dass sich Beschwerden von Post-COVID-Patientinnen und -Patienten verbessern, berichten die Deutsche Rentenversicherung Bund (DRV) und die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) anlässlich ihres gemeinsamen „Eckpunktepapiers für die medizinische Rehabilitation bei Post-COVID-Syndrom."

Mit Hilfe des Eckpunktepapiers solle die Versorgung von Erkrankten verbessert werden, bei denen mehrere Organsysteme betroffen sind und bei denen isoliert auf ein Fachgebiet ausgerichtete Reha-Konzepte nicht ausreichen, so DRV und DGUV. Das Eckpunktepapier soll Reha-Einrichtungen unterstützen, entsprechende Angebote zu gestalten. Betroffene sowie Ärztinnen und Ärzte können mit Hilfe des Papiers geeignete Reha-Angebote auswählen. Es ergänze außerdem die bestehenden medizinischen Leitlinien.

Unter dem Post-COVID-Syndrom werden Beschwerden verstanden, die mehr als 12 Wochen nach Beginn der SARS-CoV-2-Infektion noch vorhanden sind. Dazu können Erschöpfung, Müdigkeit, mangelnde Belastbarkeit oder Konzentrationsprobleme gehören. 

Brigitte Groß von der DRV sagt: „Post-COVID ist eine Folge der Pandemie, die uns nach wie vor beschäftigt". Als Teil der Sozialversicherung sei es das Ziel der DRV, den Betroffenen so gut wie möglich zu helfen. Dies betreffe auch die nicht-medizinische Seite der Erkrankung, also die Folgen für die berufliche und soziale Teilhabe. Eine Reha sollte immer dann eingeleitet werden, wenn Beeinträchtigungen nach einer Corona-Infektion nicht nur vorübergehend seien, sondern drohten, das Leben und die berufliche Tätigkeit der Betroffenen dauerhaft einzuschränken.

„Wir haben daher schon früh in der Pandemie Programme gestartet, um den Betroffenen zu helfen, aber auch, um mehr über die Krankheit und Behandlungsmöglichkeiten zu erfahren", berichtet Dr. Edlyn Höller von der DGUV. Ein Beispiel seien der Post-COVID-Check und die Post-COVID-Reha, die über die Berufsgenossenschaftlichen (BG) Kliniken Versicherten der gesetzlichen Unfallversicherung angeboten würden. Aus diesen Programmen lägen Erfahrungen mit über 100.000 Fällen vor, die in das Eckpunktepapier eingeflossen seien.

Der Fokus liegt in dem Papier auf der symptomatischen Behandlung, da eine ursächliche Therapie noch nicht möglich ist. Beschrieben werden Anforderungen von der Anamnese und Eingangsuntersuchungen bis hin zur Therapie eines oft komplexen Beschwerdebildes.

Um die Versorgung von Post-Covid-Betroffenen zu verbessern, legte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach am 12. Juli 2023 Pläne für ein Versorgungsforschungsprogramm vor, mit dem insbesondere Modellprojekte gefördert und evaluiert werden sollen.

 „Eckpunktepapier zur medizinischen Reha bei Post-COVID-Syndrom“ vom Mai 2023

(Quellen: Deutsche Rentenversicherung Bund, DRV; Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung, DGUV)


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