21.06.2017 Politik

Bundesregierung berichtet über Erfahrungen mit der Assistierten Ausbildung

In ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke zu Erfahrungen mit dem Förderinstrument Assistierte Ausbildung (AsA) nennt die Bundesregierung erste Zahlen. Im Ausbildungsjahr 2015/2016 wurden 11.500 Förderungen begonnen, 2016/2017 gab es bisher 1.980 Eintritte.

Die Assistierte Ausbildung soll mehr benachteiligte junge Menschen zu einem erfolgreichen Ausbildungsabschluss führen. Sie trat 2015 als befristetes Instrument der Bundesagentur für Arbeit bzw. der Jobcenter in Kraft. Die Auszubildenden arbeiten dabei in einem Betrieb, schließen einen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt üblichen Ausbildungsvertrag ab und erhalten die entsprechende Ausbildungsvergütung. Zusätzlich erhalten die Jugendlichen und die Betriebe Unterstützung, z. B. bei Lücken und Lernschwierigkeiten in der Fachtheorie und Fachpraxis, bei Sprachproblemen, bei Problemen im sozialen Umfeld, im Betrieb oder bei Problemen mit Prüfungen.

Die Kleine Anfrage (Bundestagsdrucksache 18/12270) hat u.a. folgende Hintergründe:

  • das Auslaufen der Allianz für Aus- und Weiterbildung im Jahr 2018, in deren Rahmen die Assistierte Ausbildung beschlossen wurde,
  • die Öffnung für die Begleitung von Geflüchteten sowie
  • die Frage der Verstetigung des Förderinstruments.

Aus der Antwort (18/12483) der Bundesregierung geht hervor, dass im abgeschlossenen und vollen Ausbildungsjahr 2015/2016 11.500 Förderungen begonnen wurden, von September 2016 bis Januar 2017 wurden 1.980 Eintritte registriert. Über die Zahl der Abbrüche hat die Bundesregierung nach eigener Aussage keine validen Informationen. Auch die Daten über einen Migrationshintergrund der Teilnehmenden beruhten nur auf deren freiwillige Angaben. Demnach hätten 44 Prozent einen Migrationshintergrund und 22 Prozent eine eigene Migrationserfahrung.

Mit dem Integrationsgesetz sei die Assistierte Ausbildung für Asylbewerberinnen und Asylbewerber mit sogenannter "guter Bleibeperspektive" nach drei Monaten Aufenthalt in Deutschland geöffnet worden. Für Geduldete sei nach zwölf Monaten Aufenthalt eine Förderung in der ausbildungsbegleitenden Phase möglich.

Herausforderungen und Verbesserungspotenziale sieht die Bundesregierung insbesondere darin, die Assistierte Ausbildung noch bekannter zu machen und passgenau zu bewerben. So soll u. a. auf der Webseite der Allianz für Aus- und Weiterbildung über erste Erfahrungen berichtet werden und auch die Länder wollen die Assistierte Ausbildung verstärkt thematisieren.

Alle Beteiligten seien zudem aufgerufen, vor Ort die Vernetzung zwischen Agenturen für Arbeit, Jobcentern, Kammern und weiteren Akteuren zu verbessern. Über die Zukunft der Assistierten Ausbildung über das Jahr 2018 hinaus soll erst in der nächsten Legislaturperiode des Deutschen Bundestages entschieden werden.

(Quelle: Deutscher Bundestag, Bundesagentur für Arbeit)


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