Weltverband Rehabilitation International würdigt Engagement für Reha und Inklusion
Anlässlich des hundertjährigen Jubiläums des Weltverbands Rehabilitation International (RI) wurde die Auszeichnung „RI Centennial Award of Significant Contributions“ im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten im Mai 2023 in Peking verliehen. Insgesamt wurden 100 Preisträger ausgezeichnet ─ einige davon aus Deutschland.
Der Preis ging an Organisationen und Personen, die in herausragender Weise zur gleichberechtigten Teilhabe und Inklusion von Menschen mit Behinderungen beigetragen oder diese positiv beeinflusst haben.
Mit der Auszeichnung beabsichtigt RI, die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention und der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung voranzutreiben. Ebenso soll die Auszeichnung zum Schutz der Rechte und zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen auf der ganzen Welt beitragen. Jede ausgezeichnete Person oder Organisation hat ein Preisgeld von 10.000 US-Dollar sowie eine Urkunde und Medaille erhalten.
Preisgewinner aus Deutschland mit engem Bezug zur DVfR
Bundesverband Schädel-Hirnpatienten in Not e.V.- Deutsche Wachkoma Gesellschaft
Der Bundesvorsitzende des Verbands, Armin Nentwig, nahm den Preis entgegen. Die von Nentwig 1990 gegründete Organisation mit heute über 3.000 Mitgliedern vertritt die Interessen von Menschen mit Schädel-Hirn-Trauma, schwerem Schlaganfall, Hirnblutung und von wiederbelebten Menschen im Koma oder Wachkoma sowie aller Schädel-Hirn-Erkrankten. Bundesweit beraten regionale Ansprechpersonen im Peer-Counseling Angehörige und Betroffene. Der Verband bietet außerdem Infomaterial und -veranstaltungen an. Die DVfR zeichnete den Verband 2020 mit der Kurt-Alphons-Jochheim-Medaille aus.
Dr. Friedrich Mehrhoff (li.) und Armin Nentwig
mit der Medaille des „RI Centennial Award of Significant Contributions“
bei der Feier des 100-jährigen RI-Jubiläums in Peking (Foto: Privat)
Dr. Friedrich Mehrhoff
Der Jurist und Reha-Experte engagiert(e) sich in verschiedenen Organisationen im Bereich Rehabilitation und Teilhabe. Er war von 1991 bis 2018 bei der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) beschäftigt und entwickelte dort u. a. den Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention. Er setzte sich für den Einsatz von Disability Manager ein und machte sich für das Betriebliche Eingliederungsmanagement stark. Dr. Mehrhoff war viele Jahre ehrenamtliches Mitglied im Vorstand von RI und außerdem bis 2022 Vorsitzender der RI-Kommission „Work and Employment“. Bei der DVfR war der Reha-Experte Mitglied des Hauptvorstandes und in zahlreichen weiteren DVfR-Gremien tätig. Er erhielt 2021 das Bundesverdienstkreuz am Bande für sein Engagement für Menschen mit Behinderungen und gesundheitlichen Einschränkungen.
Prof. Dr. Joachim Breuer
Der Jurist war bis 2019 Hauptgeschäftsführer der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV). Er war außerdem langjähriges Mitglied im Hauptvorstand der DVfR. Seit 2016 ist er Präsident der Internationalen Vereinigung für Soziale Sicherheit (IVSS), einer weltweit führenden Organisation für Institutionen, Regierungsstellen und Behörden mit rund 320 Mitgliedsorganisationen in 160 Ländern. Die IVSS kooperiert u. a. mit dem Weltverband RI. Prof. Breuer ist außerdem Mitvorsitzender des „International Disability Management Standards Council“ und Ehrenpräsident des Deutschen Rollstuhl-Sportverbandes. Seit 2018 ist er Professor für Versicherungsmedizin an der Universität Lübeck. Er beteiligte sich an mehreren Fachveranstaltungen der DVfR.
Medizintechnikunternehmen Ottobock
Das Medizintechnikunternehmen Ottobock SE & Co. KGaA hat seinen Sitz in Duderstadt, ist heute in 60 Ländern tätig und entwickelt seit über 100 Jahren Hilfsmittel für die medizinische Rehabilitation wie Prothesen, Orthesen oder Rollstühle. Die Otto Bock Healthcare Deutschland GmbH ist Mitglied der DVfR. Das Unternehmen engagiert sich mit dem Know-how aus der Medizintechnik u. a. für dauerhaft gesunde Arbeitsplätze. Rund neun Prozent des Umsatzes setzt das Unternehmen für die Forschung und Entwicklung ein. Heute bietet Ottobock auch hochspezialisierte Produkte wie mikroprozessorgesteuerte Kniegelenke, computergesteuerte Beinorthesen, multiartikulierende Handprothesen, Elektrorollstühle oder Exoskelette für ergonomische Arbeitsplätze. Rund 9000 Mitarbeitende sind für Ottobock tätig.
Die RI-Website informiert zu den Auszeichnungen und weiteren Preisträgern.
(Quellen: Rehabilitation International, RI; Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung, DGUV; Internationale Vereinigung für Soziale Sicherheit, IVSS; Ottobock.com; International Social Security Association ISSA)
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