30.04.2025 Verwaltung, Verbände, Organisationen

Konzepte für ältere Beschäftigte in der WfbM

Mit ergonomisch angepassten Arbeitsplätzen, Teilzeitlösungen oder biografischem Arbeiten begegnen Werkstätten für Menschen mit Behinderungen (WfbM) dem Umstand, dass auch ihre Beschäftigten älter werden. Die 53° Nord Agentur und Verlag berichtet darüber in dem Magazin „Klarer Kurs“ und macht damit auch auf eine eigene Veranstaltung zu dem Thema aufmerksam.

Der Übergang von einer Beschäftigung in einer WfbM in den Ruhestand sollte kein Bruch, sondern ein Lebensabschnitt und eine neue Form der Teilhabe sein. Das wollten viele Werkstätten ihren Beschäftigten am Ende des Arbeitslebens vermitteln, schreibt Dieter Basener in seinem Beitrag „Altern in der Werkstatt – Konzepte für den Übergang in den Ruhestand“ (Klarer Kurs, April 2025). Wie das aussehen kann, zeigen zwei Praxisbeispiele aus Schwaben und aus Rheinberg am Niederrhein. Beide Werkstätten bieten demnach Raum, um sich mit Fragen des Alterns auseinanderzusetzen, bevor der Ruhestand angetreten wird. Was bedeutet Rente? Wie sieht ein Leben ohne Werkstatt aus? Welche Netzwerke gibt es im Sozialraum? Die Initiativen zeigen aus Sicht des Autors, dass der Ruhestand nicht mit dem letzten Arbeitstag beginne, sondern mit einer bewussten Vorbereitung und der Chance auf eine neue Form der Teilhabe.

Die Caritas Werkstätten Rheinberg wollten den Bedürfnissen älterer Beschäftigter mit flexiblen Angeboten gerecht werden – von ergonomisch angepassten Arbeitsplätzen über Teilzeitlösungen bis hin zu speziellen Ruhezonen und monatlichen Treffen zum Austausch. Und wer bereits in Rente sei, könne durch Einladungen zu Festen, Besuchsmöglichkeiten und ehrenamtliches Engagement Teil der Werkstattgemeinschaft bleiben. In den Ulrichswerkstätten Schwabmünchen gebe es einen geschützten Arbeits- und Beschäftigungsbereich für älter werdende oder leistungsgeminderte Beschäftigte mit leichteren Tätigkeiten, kreativen, sozialen und bewegungsorientierten Angeboten. Das Angebot, so Basener, sei solidarisch finanziert, verzahnt mit dem Werkstattalltag und individuell nutzbar.

Weitere Konzepte setzten auf Zusatzangebote wie biografisches Arbeiten, Gedächtnis- und Bewegungstraining oder gemeinsame Spaziergänge, stets mit dem Ziel, eine sinnvolle Tagesgestaltung und soziale Teilhabe auch jenseits der Erwerbsphase zu ermöglichen. Der Übergang gelinge häufig auch mit Hilfe Ehrenamtlicher durch persönliche Betreuung oder Einbindung in Freizeitangebote.

Fachtagung zum Thema

Wie lassen sich diese guten Beispiele auf weitere Einrichtungen übertragen? Welche Konzepte eignen sich für welche WfbM? Und wie gelingt es, alle Beteiligten – von Sozialdienst über Gruppenleiter bis hin zu Angehörigen – in den Prozess einzubeziehen? Mit diesen Fragen beschäftigen sich die Teilnehmenden auf der Fachtagung von 53° NORD am 23./24. Juni 2025 in Kassel. Unter dem Titel „Der schwierige Übergang von der Werkstatt in den Ruhestand“ sollen sie Einblicke in bewährte Konzepte und praxiserprobte Modelle erhalten. Die Veranstaltung bietet auch Gelegenheit, auf dieser Grundlage gemeinsam Lösungsansätze für die eigene Einrichtung zu erarbeiten.

Die 53° Nord Agentur und Verlag ist ein Geschäftsbereich der GDW – Genossenschaft der Werkstätten für behinderte Menschen Mitte eG.

Weitere Informationen

Zum Artikel auf der Website der 53° Nord Agentur und Verlag

(Quelle: 53° Nord Agentur und Verlag)


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