MZEB – Erfordernisse und Herausforderungen für die weitere Entwicklung
Die Bundesregierung plant, die Medizinischen Behandlungszentren für Erwachsene mit geistiger Behinderung oder schweren Mehrfachbehinderungen (MZEB) auszubauen. Zu diesem Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag haben die Autoren Prof. Michael Seidel, Dr. Matthias Schmidt-Ohlemann und die Autorin Dr. Maria del Pilar Andrino nun ein Diskussionspapier vorgelegt.
Der vorliegende Beitrag, der ausdrücklich zur Diskussion einlädt, liefert nach einer Analyse wesentlicher Problemlagen konkrete Vorschläge und Hinweise, die bei dem beabsichtigten Ausbau und der bedarfsgerechten Weiterentwicklung der MZEB nach Ansicht der Autorin und Autoren beachtet werden sollten. Er stützt sich auf die verfügbaren Materialien, zahlreiche Erfahrungsberichte aus der Praxis und langjährige fachliche Erfahrung des Autorenteams.
Die Entwicklung der MZEB in Deutschland – insbesondere im Hinblick auf deren regionale Verteilung – schreite seit 2015 nur langsam voran, so die Bilanz. Es gebe sogar Bundesländer, in denen es noch kein einziges MZEB gebe. Eine Bedarfsdeckung sei bei weitem nicht erreicht. „Die Antragsverfahren auf Zulassung von MZEB und die Leistungs- und Vergütungsverhandlungen mit den Krankenkassen verliefen und verlaufen, wenngleich regional unterschiedlich, oft zäh und aufwändig“, heißt es in dem Diskussionspapier. Dies wirke als Barriere für Träger. Zudem deckten die als Pauschalen gemäß § 120 SGB V vereinbarten Vergütungen oft nicht den tatsächlichen Aufwand.
Den skizzierten Problemen setzt das Autorenteam Erfordernisse auf gesundheitspolitischer, verwaltungs- und fachlicher Ebene entgegen und zielt damit darauf ab, den Ausbau der MZEB voranzubringen und die vielfältigen Barrieren der Teilhaberechte hinsichtlich der Gesundheitsversorgung von Menschen mit geistiger Behinderung oder schweren Mehrfachbehinderungen zu beseitigen.
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