06.06.2024 Verwaltung, Verbände, Organisationen

Projekt sammelt Know-how aus der Praxis für Übergänge in den Arbeitsmarkt

Was ist nötig, um Menschen mit Behinderungen erfolgreich in einen Betrieb zu vermitteln? Der Verein UN-Konventionell will mit einem Projekt grundlegende Informationen für Vermittlungs- und Übergangsdienste als Online-Sammlung verfügbar machen.

Der Verein UN-Konventionell – Netzwerk für Sozialraum-Arbeit e. V. berät vor allem Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) zur Organisation des Übergangs ihrer Beschäftigten in den allgemeinen Arbeitsmarkt. Mit einem neuen Projekt in Kooperation mit der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt will der Verein alle unterstützen, die im Zu- und Übergang von Menschen mit Behinderungen in den Arbeitsmarkt tätig sind. Der Grundgedanke ist dabei: Aus der Praxis für die Praxis. Die Fachdienste sollen Strukturen, Vorgehensweisen, Methoden und Hilfsmittel nicht neu erfinden, sondern können sie von etablierten Diensten übernehmen. Das Projekt wurde im April 2024 gestartet, Ergebnisse sollen bis Ende September 2025 vorliegen.

In dem Projekt werden zehn Fachdienste nach ihren Abläufen, Methoden und Materialien für die unterschiedlichen Aspekte und Phasen der Vermittlungstätigkeit befragt. Aus den Ergebnissen soll eine digitale Sammlung von Hilfen und Empfehlungen entstehen, die nicht nur neuen Diensten die Gründung und Strukturierung erleichtern, sondern auch etablierten Diensten helfen, ihre Arbeit zu optimieren. Zu den mitwirkenden Fachdiensten zählen u. a. die Hamburger Arbeitsassistenz, ACCESS in Nürnberg, die Übergangsdienste der Lebenshilfe Bamberg, die Mainfränkischen Werkstätten in Würzburg und die Elbe-Werkstätten in Hamburg. Integrationsfachdienste für spezielle Zielgruppen sind ebenfalls mit an Bord: So soll die Sammlung auch Hilfen bei der Platzierung von Menschen mit psychischen Behinderungen, Sinnesbehinderungen oder Beeinträchtigungen aus dem Autismus-Spektrum umfassen.

Die Praxishilfen beziehen sich auf alle Phasen der Vermittlung bzw. des Übergangs aus der WfbM: vom Erstkontakt und der Klärungsphase bis zum Abschluss eines Kooperations-, Beschäftigungs- oder Arbeitsvertrags, einschließlich der verwendeten Dokumente und Qualifizierungshilfen. Auch Empfehlungen zur personellen und materiellen Ausstattung, zur Organisations- und Kommunikationsstruktur, sowie Beispiele für eine erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit sollen enthalten sein.

Zum Projektende werden die Ergebnisse auf einer Tagung an der TH Würzburg vorgestellt. Die Praxissammlung ist anschließend für alle Interessenten im Internet verfügbar. Adressaten sind zudem Ausbildungsstätten, Fachschulen und Hochschulen sowie die Ausbildungsgänge von Jobcoaches.

Das Projekt „Wie Vermittlung in den Arbeitsmarkt gelingt – Handlungsempfehlungen zur Vermittlung von Menschen mit Behinderung“ wird mit Mitteln der Aktion Mensch gefördert. Weitere Informationen finden sich unter www.un-konventionell.info.

(Quelle: UN-Konventionell e. V.)


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