18.02.2025 Verwaltung, Verbände, Organisationen

Über 130 Organisationen fordern solidarische Gesundheitsversorgung

Für einen verbesserten Zugang zu Gesundheitsversorgung für alle Menschen in Deutschland und ein solidarisches Gesundheitswesen hat „Ärzte der Welt“ gemeinsam mit 136 Verbänden, Gewerkschaften und Organisationen im Vorfeld der Bundestagswahl 2025 aufgerufen.

„Mit der Unterzeichnung des gemeinsamen Appells Gesundheit unteilbar treten wir gegen Ausgrenzung und für einen gerechten und diskriminierungsfreien Zugang zum Gesundheitssystem ein. Damit wollen wir gemeinsam mit vielen weiteren Akteur*innen kurz vor der Bundestagswahl ein starkes Zeichen für Zusammenhalt und Solidarität setzen, denn Gesundheit ist ein Menschenrecht“, betonte der Vorsitzende der Deutschen Vereinigung für Soziale Arbeit im Gesundheitswesen (DVSG), Prof. Dr. Stephan Dettmers, anlässlich der heutigen Veröffentlichung des Appells.

Alle unterzeichnenden Organisationen zeigten sich besorgt über populistische und menschenverachtende Aussagen bis weit in die politische Mitte hinein, heißt es in der Pressemitteilung zu dem Appell. Neben dem Aufruf zur Solidarität und für eine bedarfsgerechte, diskriminierungsfreie gesundheitliche Versorgung aller Menschen werden in dem Appell konkrete Forderungen gestellt. Dazu gehört neben der Schaffung eines einheitlichen, sozial gerechten und nachhaltig finanzierten Krankenversicherungssystems beispielsweise auch eine multiprofessionelle Primärversorgung, die wohnortnah, niedrigschwellig und bedarfsgerecht ausgestaltet ist. Dazu zählen dem Appell zufolge barrierefreie Praxen und Krankenhäuser; für alle verständliche Informationen, auch in einfacher Sprache und Gebärdensprache. Weiterhin sei eine gemeinwohlorientierte, miteinander verzahnte ambulante und stationäre Gesundheitsversorgung inklusive Notfallversorgung dringend geboten.

Zusammenhänge zwischen sozialer Ungleichheit und Gesundheit

Aus Sicht der DVSG sind die Zusammenhänge zwischen sozialer Ungleichheit und Gesundheit bzw. Krankheit sehr bedeutsam. Soziale Faktoren nähmen Einfluss auf die Entstehung von Erkrankungen und gesundheitlichen Störungen. Umgekehrt könnten psychosoziale Probleme entstehen oder zunehmen, wenn Menschen erkranken oder mit einer Beeinträchtigung leben. Damit gingen individuell reduzierte Möglichkeiten der umfassenden gesellschaftlichen Teilhabe einher. Gefordert wird u. a. eine Bedarfsplanung, die sozioökonomische Faktoren stärker in den Blick nimmt.

Unter anderem haben die Sozialverbände Vdk und SoVD, der Deutsche Gewerkschaftsbund, die Verbraucherzentrale Bundesverband, die Bundesvereinigung Lebenshilfe sowie die Wohlfahrtverbände Diakonie, AWO und der Paritätische Gesamtverband den Appell „Gesundheit unteilbar – Gemeinsam gegen Ausgrenzung und für ein gerechtes Gesundheitssystem“ unterzeichnet.

Weitere Informationen

Zum Appell „Bessere Gesundheitsversorgung statt Ausgrenzung!“ auf der Website von „Ärzte der Welt“          

(Quellen: Ärzte der Welt e. V.; Deutsche Vereinigung für Soziale Arbeit im Gesundheitswesen e. V.)


Kommentare (0)

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben

Mit * gekennzeichnete Felder müssen ausgefüllt werden.