11.10.2023 Sonstige Veröffentlichungen

Wege in den inklusiven Arbeitsmarkt für kognitiv und seelisch beeinträchtigte Menschen – Online-Diskussion zu den Budgets für Arbeit/Ausbildung als Weichenstellung

Trotz zahlreicher Anstrengungen ist der allgemeine Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderungen bis heute nicht frei zugänglich. Auch die mit der Reform durch das Bundesteilhabe­gesetz (BTHG) eingeführten Instrumente Budget für Arbeit (BfA) und Budget für Ausbildung erzielen noch nicht die beabsichtigte Wirkung. Dabei könnten sie vor allem für Menschen mit kognitiver oder mit seelischer Beeinträchtigung eine Alter­native zur Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) bedeuten. Dies ist Anlass für eine offene Online-Diskussion der Deutschen Vereinigung für Rehabilitation e. V. (DVfR) und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) ab dem 11. Oktober 2023 unter Beteiligung von Expertinnen und Experten.

Mit der Reform durch das BTHG sollten Fehlsteuerungen in die Eingliederungshilfe vermieden und der Übergang zum allgemeinen Arbeitsmarkt erleichtert werden. Für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen bleibt es dennoch besonders schwer, sozial­ver­sicherungs­pflichtige Beschäftigungen außerhalb der Werkstatt zu finden und zu behalten. Sie sind die mit Abstand größte Gruppe der in WfbM beschäftigten Menschen; die Vermittlungsquoten auf den allgemeinen Arbeitsmarkt bleiben gering („Einmal WfbM, immer WfbM“). Um Exklusions­risiken beispielsweise am Übergang von der Schule ins Arbeitsleben zu begegnen, sind eine am persönlichen Lebenslauf orientierte Teilhabeplanung und koordinierende Leistungs­gewährung grundlegend. Auch die Potenziale des BfA und des Budgets für Ausbildung gilt es zu nutzen. Untersuchungen zeigen jedoch noch erhebliche Abstimmungslücken zwischen den verantwortlichen Akteuren und Beratungsbedarf von Menschen mit Behinderungen beim Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt.

Im Online-Forum „Fragen – Meinungen – Antworten zum Rehabilitations- und Teilhabe­recht“ (FMA) stehen zwischen dem 11. und 31. Oktober 2023 förderliche und hemmende Faktoren bei der Inanspruchnahme der Budgets im Mittelpunkt, u. a.:

  • Welchen besonderen Herausforderungen begegnen Menschen mit kognitiven und seelischen Beeinträchtigungen in der Arbeitswelt?
  • Welche Erfahrungen machen Arbeitgeber und Auszubildende/Beschäftigte mit dem Budget für Ausbildung oder dem BfA?
  • Wie können Informationen über die beiden Leistungen besser vermittelt werden?
  • Welche Rahmenbedingungen unterstützen eine Inanspruchnahme?
  • Wie lassen sich Bewilligungsverfahren verlässlicher gestalten?

Zur Klärung der Diskussionsthemen stehen Expertinnen und Experten zur Verfügung.

Die Online-Diskussion finden Sie unter: fma.reha-recht.de

Die Veranstaltung ist Teil des Kooperationsprojekts „Zugänglichkeit – Inklusion – Partizipation. Nachhaltige Teilhabe an Arbeit durch Recht (ZIP – NaTAR)“, das vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales aus Mitteln des Ausgleichsfonds gefördert wird.

Weitere Informationen finden Sie auf der Projektseite: www.reha-recht.de/zip-natar

Die Pressemitteilung als PDF zum Download: Wege in den inklusiven Arbeitsmarkt für kognitiv und seelisch beeinträchtigte Menschen


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