Die UPD soll Menschen bei den verschiedensten Fragen zum deutschen Gesundheitswesen beraten – und das unabhängig, verständlich und kostenfrei. Das aktuelle Angebot der UPD besteht zunächst aus einem kostenfreien Beratungstelefon in gesundheitlichen sowie gesundheitsrechtlichen Fragen. Bis zum Aufbau der gesetzlich vorgesehenen regionalen Beratungsstellen wird das Beratungsangebot zunächst ausschließlich per Telefon erfolgen. Dafür stehen derzeit etwa 40 Beratungskräfte zur Verfügung, die auf umfangreiche Datenbanken mit fachspezifischen Informationen zurückgreifen können.
Im Rahmen einer Pressekonferenz informierte der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Stefan Schwartze, über den Aufbau der Stiftung und den Einstieg in die Patientenberatung. Fast sechs Monate lang hatte es keine Arbeit der UPD gegeben, da die Strukturen erst wieder neu aufgebaut werden mussten. Die Verantwortung für die strategische Leitung und das operative Geschäft der Stiftung liegt in den Händen von Sven Arndt, der als erster von zwei Vorständen sein Amt am 1. Mai 2024 angetreten hat. „Wir befinden uns noch in der Aufbauphase und arbeiten intensiv daran, zusätzliche strukturelle und technische Voraussetzungen zu schaffen, um ein vollumfängliches Beratungsangebot auf unterschiedlichen Kanälen bereitzustellen“, erklärte Arndt. Ziel der Stiftung ist die Erweiterung ihrer Beratungskapazitäten und der Aufbau eines Netzes regionaler Beratungsstellen. Weitere Formen der Beratung (Face-to-Face, Chat oder andere schriftliche Formate) sollen später die telefonische Beratung ergänzen und könnten dann auch zum Abbau von Barrieren beitragen.
Neutralität muss sich zeigen
Die UPD war im Jahr 2000 zunächst als Modellvorhaben im Sozialgesetzbuch V verankert worden. In zwei Modellphasen (2001–2005, 2006–2010) wurden Methoden und Strukturen der Patientenberatung erprobt und evaluiert. Träger des Modellverbunds und Gesellschafter der im Jahr 2006 gegründeten UPD als gemeinnützige GmbH waren der Sozialverband VdK Deutschland e.V., der Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (vzbv) und der Verbund unabhängige Patientenberatung (VuP) e.V. Die UPD ist per Gesetz zur Unabhängigkeit und Neutralität verpflichtet. „Allerdings haben die gesetzlichen Krankenkassen als Hauptfinanzquelle einen gewissen Einfluss auf die Arbeit der Stiftung, weil sie über deren Haushalt, die Besetzung des Vorstandes und die Satzung mitbestimmen können", schreibt das Redaktionsnetzwerk Deutschland, und weiter: „Forderungen, die Stiftung nicht aus Beitragseinnahmen, sondern aus Steuermitteln zu finanzieren, waren in der Ampelkoalition aber nicht mehrheitsfähig. Ob die Kassen tatsächlich die Neutralität der Stiftung beachten oder sich unzulässig einmischen, muss sich zeigen.“
Die telefonische Beratung ist anonym und jeweils Montag, Dienstag und Donnerstag von 9.30 bis 12.00 Uhr und von 15.00 bis 17.00 Uhr sowie Mittwoch und Freitag von 9.30 bis 14.00 Uhr unter der kostenfreien Beratungsnummer 0800 / 0 11 77 22 erreichbar.
patientenberatung.de
(Quelle: Der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten; Redaktionsnetzwerk Deutschland)
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