Humboldt-Universität zu Berlin
Forschungsschwerpunkte
Der Themenschwerpunkt Teilhabe am Arbeitsleben von Menschen mit (Schwer-) Behinderung und Migrationshintergrund soll am Projektstandort HU Berlin im Rahmen von drei Teilbereichen bearbeitet werden:
Teilbereich A: In einem ersten Schritt soll die quantitative Datenlage zur Erwerbssituation und Teilhabe am Arbeitsleben von Menschen mit (Schwer-)Behinderung und Migrationshintergrund verbessert werden. Hierzu soll eine Sekundäranalyse der im Auftrag des BMAS durchgeführten Repräsentativbefragung zur Teilhabe von Menschen mit Behinderung (Steinwede/Harand, 2022) durchgeführt werden. Die Ergebnisse liefern Informationen, um die Verwirklichung eines inklusiven Arbeitsmarktes bzw. der Teilhabe am Arbeitsleben unter besonderer Berücksichtigung des Grundsatzes der Anerkennung der Verschiedenheit von Menschen mit Behinderungen nach Artikel 3 lit. d UN-BRK (hier im Hinblick auf Migrationsaspekte) bewerten und ggf. notwendige politische Maßnahmen ableiten zu können. Damit tragen die Ergebnisse auch dazu bei, den vertraglichen Verpflichtungen nach Artikel 31 UN-BRK zur Sammlung statistischer Angaben und Forschungsdaten (hier im Bereich von Arbeit und Beschäftigung) nachzukommen.
Teilbereich B: Zur qualitativen Vertiefung und Ergänzung soll zum einen eine partizipativ-explorativ angelegte Studie zu den subjektiven Perspektiven von Menschen mit (Schwer-)Behinderung und Migrationshintergrund auf ihren Zugang zum Arbeitsmarkt und zum System der (beruflichen) Rehabilitation, auf Barrieren und Förderfaktoren sowie auf notwendige Unterstützung durchgeführt werden. Zum anderen sollen Interviews mit Beratungskräften geführt werden, deren Angebote sich an Menschen mit Behinderungen oder/ und Migrationshintergrund richten, um spezifische Informations- und Beratungsanliegen an den Schnittstellen von Behinderung und Migration zur Teilhabe am Arbeitsleben zu identifizieren. Die Ergebnisse dienen der Ableitung von konkreten Handlungsempfehlungen zur Förderung eines inklusiven Arbeitsmarktes, der Teilhabe am Arbeitsleben aus Sicht des betroffenen Personenkreises und feldspezifischer Beratungsangebote sowie ggf. deren Verbesserung und Erweiterung.
Teilbereich C: Der dritte Baustein des Projektschwerpunktes dient dem Transfer der Ergebnisse aus den Bereichen A und B in die Praxis sowie der Vernetzung der feldspezifischen Akteure, um den Informationsstand zu verbessern und die Aufklärung zur Teilhabe am Arbeitsleben von Menschen mit (Schwer-)Behinderung und Migrationshintergrund zu unterstützen.
Projektleitung und -mitarbeitende
Prof. Dr. Gudrun Wansing (Projektleitung)
Gudrun Wansing ist seit 2017 Professorin für Rehabilitationssoziologie und berufliche Rehabilitation am Institut für Rehabilitationswissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin und Sprecherin der AG Inklusion im Kontext von Arbeit und Beruf im Zentrum für Inklusionsforschung Berlin (ZfIB). Gudrun Wansing forscht und lehrt seit vielen Jahren zur gesellschaftlichen Teilhabe von Menschen mit Behinderungen, insbesondere auch im Kontext der Teilhabe am Arbeitsleben. Sie ist Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der Repräsentativbefragung der Bundesregierung zur Teilhabe von Menschen mit Behinderungen und engagiert sich in der Profilierung und Etablierung von Teilhabeforschung. Gemeinsam mit Prof. Dr. Markus Schäfers gibt sie im VS-Verlag die Buchreihe „Beiträge zur Teilhabeforschung“ heraus. Zudem ist sie Mitherausgeberin des Diskussionsforums Rehabilitations- und Teilhaberecht.
Dr. Tonia Rambausek-Haß (Wissenschaftliche Mitarbeiterin)
Tonia Rambausek-Haß ist Soziologin und seit 2017 wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Rehabilitationssoziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie promovierte an der Universität Kassel zum Thema „Behinderte Rechtsmobilisierung? Eine rechtssoziologische Untersuchung zur Umsetzung von Artikel 19 der UN-Behindertenrechtskonvention”. Ihre Forschungsinteressen sind die Rehabilitationssoziologie, das Behindertenrecht sowie die Rechtssoziologie. Sie arbeitet seit März 2023 außerdem im Projekt „Inklusive berufliche (Aus-)Bildung von Jugendlichen mit Schwerbehinderung im Rheinland. Zugänge, Gestaltung und Verbleib (InbeBi)“.
Ulrike Peters, M.A. (Wissenschaftliche Mitarbeiterin)
Ulrike Peters ist Rehabilitationspädagogin und arbeitet seit 2024 als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Rehabilitationssoziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie promoviert derzeit zur Konstruktion von trans* Geschlechtlichkeit im Kontext von Behinderung. Ihre Forschungsinteressen liegen vor allem in der intersektionalen Betrachtung von Behinderung sowie im Bereich der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen an Arbeit.
Marianna Kussler (Studentische Mitarbeiterin)
Marianna Kussler studiert Sonderpädagogik und Biologie auf Lehramt für integrierte Sekundarschule und Gymnasium an der Humboldt-Universität zu Berlin und arbeitet seit 2023 als studentische Mitarbeiterin in der Abteilung Rehabilitationssoziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Kontaktdaten und weitere Informationen
Humboldt-Universität zu Berlin
Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät
Institut für Rehabilitationswissenschaften
Abteilung für Rehabilitationssoziologie und berufliche Rehabilitation
Sitz: Georgenstraße 36
Unter den Linden 6
10099 Berlin
Weitere Informationen zum Projektstandort siehe hier.