Mit Vielfalt zum inklusiven Arbeitsmarkt – Aufgaben für das Reha- und Teilhaberecht (VinkA)

Die Inklusion von Menschen mit Behinderungen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt ist noch unzureichend. Demografischer Wandel, Arbeits- und Fachkräftemangel, Migration und Interkulturalität verändern die Arbeitswelt in Deutschland tiefgreifend. Politische und betriebliche Strategien sind zunehmend mit dem Umgang mit Diversität und Vielfalt konfrontiert. Auch in der betrieblichen, behördlichen und gerichtlichen Praxis ist eine auf Diversität ausgerichtete personbezogene inklusive und intersektionale Sichtweise noch nicht immer Realität.

Das Recht hält aber bereits vielfältige Regelungen und Instrumente zur Förderung der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in ihrer Vielfalt und Verschiedenheit vor. Diese gilt es durch rechtswissenschaftliche Analyse und Forschung – gestützt durch empirische und sozialwissenschaftliche Untersuchungen – zu erschließen und zu verbreiten, um zur Gestaltung von Umsetzungsmöglichkeiten beizutragen.

Ziele von VinkA

Förderung der Inklusion von Menschen mit einer Schwerbe­hinderung unter den Bedingungen von Diversität u. a. durch

  • rechtswissenschaftliche Analysen zu den Wechselwirkungen von Vielfaltsdimensionen und Schwerbehinderung im Arbeits- und Sozialrecht: unterschiedliche Beeinträchtigungen und Bedarfslagen mit besonderem Fokus auf Menschen mit kognitiven oder psychischen Beeinträchtigungen;
  • rechtswissenschaftliche Forschung zur Zugänglichkeit für Menschen mit Behinderungen in ihrer Vielfalt und Verschiedenheit zu allen Bereichen des Arbeitsmarktes und der Bildung: Umsetzung der UN-BRK, insbesondere Artt. 24, 27 in nationales Recht, inklusive Hochschule, Barrierefreiheit als Zugangsvoraussetzung für die Teilhabe am Arbeitsleben;
  • empirische und rechtswissenschaftliche Untersuchung zur Förderung besonders vulnerabler Gruppen durch die Schwerbehindertenvertretung: Rechte, Pflichten und Gestaltungsmöglichkeiten zur nachhaltigen Förderung der Einstellung von schwerbehinderten Menschen, deren beruflichen Fort- und Weiterbildung und zur Prävention nach dem Arbeitsschutzrecht, Auswertung von Inklusionsvereinbarungen;
  • partizipative Studie und sozialwissenschaftliche Analysen speziell zur Teilhabe am Arbeitsleben von Menschen mit (Schwer-)Behinderung und Migrationshintergrund: Erwerbssituation, Zugang zum Arbeitsmarkt und zum Reha-System.

Kontinuierliche Ergebnisse

Eine jährliche Projektveranstaltung, die fortlaufende Veröffentlichung von Fachbeiträgen, zum Teil in Leichter Sprache, Online-Diskussionen, Episoden im Podcast „Recht auf Teilhabe“ oder auch Erklärvideos informieren zu den gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Projektveranstaltungen

  • Zugänglichkeit zum Arbeitsmarkt durch inklusive Hochschulen (2025)
  • Inklusion besonders vulnerabler Beschäftigtengruppen (2026)
  • Teilhabe am Arbeitsleben von schwerbehinderten Menschen mit Migrationserfahrung (2027)

Fakten

Laufzeit: 01.09.2024–31.08.2027

Fachbereiche: Rechts- und Sozialwissenschaften

Gesamtleitung des Projektverbunds:

Deutsche Vereinigung für Rehabilitation e. V.

Wissenschaftliche Projektpartnerinnen und -partner:

  • Prof. Dr. iur. Dörte Busch, Zentrum für Sozialforschung Halle e. V.
  • Prof. Dr. iur. Katja Nebe, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
  • Prof. Dr. phil. Gudrun Wansing, Humboldt-Universität zu Berlin
  • Prof. Dr. iur. Felix Welti, Universität Kassel

Struktur: Die wissenschaftliche Arbeit wird unterstützt von einem partizipativen interdisziplinären Diskurs im Diskussionsforum Rehabilitations- und Teilhaberecht sowie im Online-Forum „Fragen – Meinungen – Antworten“.

Begleitung: durch einen Beirat aus Vertreterinnen und Vertretern vieler Akteursgruppen der Rehabilitation sowie Menschen mit Behinderungen und ihren Organisationen.

Förderung: durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales aus Mitteln des Ausgleichsfonds.

Aktuelles

Online-Diskussion: Schritt für Schritt zurück in den Beruf bei Arbeitsunfähigkeit: Anforderungen und Herausforderungen an betriebliche Akteure 

Ab dem 12. November 2024 unter fma.reha-recht.de



Kontakt

Kirsten Westphal
Fachreferentin, Koordination Diskussionsforum Rehabilitations- und Teilhaberecht
k.westphal@dvfr.de

Livia Grupp
Mitarbeiterin Online-Redaktion, Öffentlichkeitsarbeit
l.grupp@dvfr.de

Nikola Hahn
Mitarbeiterin Online-Redaktion, Öffentlichkeitsarbeit
n.hahn@dvfr.de