Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Forschungsschwerpunkte

An der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) stehen zwei Themen im Fokus – zum einen die Wechselwirkungen zwischen Schwerbehinderung und Vielfaltsdimensionen und zum anderen der Arbeitsmarktzugang von Menschen mit (Schwer-)Behinderung über ein Studium.

Der erst genannte Forschungsschwerpunkt basiert auf der Erkenntnis, dass sich besondere Verletzlichkeiten von (schwer-)behinderten Menschen einerseits aus der Form ihrer Beeinträchtigung (z. B. Mehrfachbeeinträchtigung, schwere kognitive Beeinträchtigung, schwere Sinnesbeeinträchtigung), aber auch aus dem Zusammentreffen von mehreren Verletzlichkeitsmerkmalen (wie Geschlecht, Alter, Migration, soziale Rolle, z. B. als Eltern oder Pflegende, und Behinderung) ergeben. Das Team der MLU will stärker als bisher besondere Barrieren mit Rücksicht auf die Vielfalt von Behinderungen untersuchen und Lücken im Recht ausloten. Ziel ist, differenzierende Regeln zu benennen, um die Zugänglichkeit des Arbeitsmarkts auch mit Rücksicht auf Vielfaltsdimensionen zu verbessern. Konkret sollen das Teilhaberecht und die angrenzenden Rechtsgebiete durchleuchtet werden, inwieweit spezifischen Bedarfen auch spezifisch Rechnung getragen wird.

Ausgangspunkt des zweiten Forschungsschwerpunktes ist die wachsende Nachfrage akademischer Berufsabschlüsse für die wissensbasierte Arbeitswelt. Untersucht werden Inklusionshemmnisse beim Übergang in die und aus der Hochschule. Die MLU betrachtet dazu die Schnittstellen zum Arbeitsrecht (v. a. für das Hochschulbefristungsrecht im Wissenschaftszeit-Vertragsgesetz, WissZeitVG) und beleuchtet, wie Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben für die Hochschulbildung in behinderungsgerecht ausgestaltete Hochschulangebote integriert werden können. In der Kooperation von Bildungseinrichtungen und Rehabilitationsträgern sieht das Team ein wichtiges Forschungsfeld.

Der Standort MLU arbeitet mit rechtwissenschaftlichen Methoden, d. h. die Forschenden beobachten und kommentieren aktuelle Rechtsprechung und Gesetzgebung und gehen dabei empirisch basiert, kritisch reflektierend vor. Zugleich bringen sie sich in die interdisziplinäre Diskussion aktueller Themen ein.

Weitere rehabilitationsrechtliche Themen werden regelmäßig im Rahmen der vierteljährlich erscheinenden Zeitschrift für Rehabilitations-, Teilhabe- und Schwerbehindertenrecht RP-Reha bearbeitet.

Projektleitung und -mitarbeitende

Prof. Dr. Katja Nebe, Inhaberin des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht, Arbeitsrecht, Recht der Sozialen Sicherheit

Leonard Seidel, wissenschaftlicher Mitarbeiter

Berit Dose, wissenschaftliche Mitarbeiterin

Anna Laube, studentische Hilfskraft

Kontaktdaten und weitere Informationen

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Arbeitsrecht, Recht der Sozialen Sicherheit
Universitätsplatz 10
06108 Halle (Saale)

Weitere Informationen zum Projektstandort siehe hier.  

Zusätzliche Informationen zur Zeitschrift RP-Reha gibt es unter der Verlagsseite.